26.09.2024

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28.09.2024

Jahrgangstreffen Jahrgang 2014

 

Ein wertschätzender Blick zurück, ein neugieriger Blick nach vorn – darum ging es beim Treffen zum „Zehnjährigen“ des Lehrehochn-Jahrgangs „2014“ vom 26.-28. September 2024 in Bad Nauheim. Geplant von Silke Bock, Silke Augustin und Andrea Czepek und sowohl organisatorisch (danke Maya!) als auch finanziell unterstützt vom Verein LehreN, trafen sich zehn Alumni des Jahrgangs im Bildungshaus Bad Nauheim.

Los ging’s mit einer Wanderung rund um Bad Nauheim – im strömenden Regen. Alle machten mit, niemand maulte, wir fühlten uns tapfer. Bereits beim Get-Together am ersten Abend entwickelten sich in der vertrauten Runde tiefe Gespräche und spontane kollegiale Beratungen – „Das Treffen hat sich schon gelohnt“, notierte die aufmerksame Zuhörerin und Grafikerin Johanna Benz später zu einer Zeichnung darüber.

         

In den zehn Jahren seit den ersten Workshops in Hasenwinkel haben sich im „Jahrgang 2014“ vielfältige Verbindungen und Projekte entwickelt – innerhalb des Jahrgang und weit darüber hinaus. Egal, um was es geht beim Thema Lehre oder Hochschule: „Ich habe immer jemanden, die oder den ich anrufen kann“, fasst es eine Teilnehmerin zusammen. Zunächst nahmen wir uns die Zeit zurückzublicken: In Gruppen spazierten wir durch den Kurpark, reflektierten die Breite und Vielfalt unserer gemeinsamen Aktivitäten und wurden mit Sonne belohnt. Dabei schaute uns Johanna Benz über die Schulter, hielt ihre Eindrücke in pointierten Zeichnungen fest und schuf mit ihrem „Graphic Recording“ eine besondere Dokumentation unserer Reflexionen.

Getragen von unserem stabilen Netzwerk, wagten wir anschließend einen Ausblick in die Zukunft – oder vielmehr in viele mögliche Zukünfte. Jahrgangsmitglied Tobias Seidl, Professor für Schlüssel- und Selbstkompetenzen an der HdM in Stuttgart, erprobte mit uns Methoden der strategischen Zukunftsplanung („Future Foresight“). Dabei geht es nicht darum, möglichst wahrscheinliche Prognosen zu treffen, sondern sich bewusst auf mögliche Zukünfte vorzubereiten – um zum einen auf wünschenswerte Zukünfte hin zu arbeiten und zum anderen unerwünschte Zukünfte zu vermeiden. Als Beispiel entwickelten wir Szenarien zu den Themen „Weiterbildung“ und „KI“. Als Thema für das LehreN-Netzwerk insgesamt entstand die Idee, einen „Studiengang der Zukunft“ zu entwickeln – wie werden wir lernen, wie mit KI arbeiten, was sind erwartbare Akzentverschiebungen, wie entwickelt sich die Realität der Studierenden?

 

Das Thema „KI in der Lehre“ beleuchteten wir schließlich noch genauer, ebenfalls mit Input aus der Gruppe selbst: Jens Gallenbacher, Professor für Didaktik der Informatik an der Uni Mainz, erläuterte anhand von didaktischen Spiele-Sets, wie generative KI „denkt“ – und was das für Lehre und Studium bedeuten könnte. Carsten Wilken, Professor für Controlling an der HS Emden-Leer, hat dazu ein Experiment gemacht. Er ließ eine generative KI Musterlösungen für selbst erstellte BWL-Klauusren erstellen und stelle dabei fest, dass die Ergebnisse nicht schlechter waren als die durchschnittlicher Studierender, obwohl keine Lösungen (als Material für die KI) im Internet verfügbar waren. „Klausuren und Hausarbeiten können wir als Prüfungsleistung verbessern“, ist sein Fazit. Jens schlägt vor, verstärkt auf Assessments als mündliche Prüfungen zu setzen.

credit: graphicrecording.cool by Johanna Benz